Die besten Filme fürs Fliegenfischen


Als eingefleischte Fliegenfischer leben wir unsere Passion nicht nur am Wasser aus, sondern alles, was mit Fischen, Fliegen und Gewässern zu tun hat, begleitet uns natürlich auch durch unseren Alltag. Weil unser allerschönstes Hobby für uns eine derart immense Bedeutung hat, übersehen wir doch hin und wieder, dass wir uns mit unserer Freizeitgestaltung eigentlich in einer Nische (Fliegenfischen) einer Nische (Angeln) bewegen. Auch wenn uns mancher Zeitgenosse ob unseres Hobbies vielleicht ab und zu belächelt, der Trend ist dennolch eindeutig: Angeln und damit auch das Fliegenfischen rückt immer stärker in die Mitte der Gesellschaft. Das ist nicht nur richtig und wichtig, sondern von den Interessensvertretern der Angelfischerei auch so gewollt und unterstützt, wie beispielsweise eine Öffentlichkeitskampagne des Deutschen Angelfischereiverbandes (DAFV) zeigt. Denn letztlich hängt die Zukunft unseres Hobbies auch von der Akzeptanz der restlichen Bevölkerung ab. 

Zwei der zahlreichen Motive der Kampagne #gehangeln des DAFV

DIE SCHÖNSTEN FILME ZUM THEMA FLIEGENFISCHEN – GANZ SUBJEKTIV BETRACHTET

Als Teil der gesellschaftlichen Realität verirrt sich das Thema Fliegenfischen dabei ab und an durchaus auch auf die große Kinoleinwand. Dabei darf es nicht verwundern, dass auch hier Hollywood führend ist, hat das Angeln und speziell auch das Fliegenfischen in den USA eine viel größere Verbreitung und daraus folgend natürlich auch einen ganz anderen und gesellschaftlich weit höheren Stellenwert als in unseren Breiten. Natürlich sind nicht wir Fliegenfischer die Zielgruppe dieser Filmproduktionen. Und so sollten wir uns durch die eine oder andere „Unschärfe“ in der Darstellung unseres Hobbies den Kino- oder Filmabend nicht vermiesen lassen. Vielmehr können wir uns über jeden Spielfilm freuen, der unsere Leidenschaft in einem positiven Licht der Öffentlichkeit präsentiert. In diesem kurzen Blog-Artikel möchten wir dir deshalb gerne die unserer Meinung nach schönsten Filme vorstellen, bei denen das Thema Fliegenfischen eine (Haupt-)Rolle spielt.

1. AUS DER MITTE ENTSPRINGT EIN FLUSS

Bei aller Subjektivität unserer Liste und auch wenn der eigene Geschmack natürlich sehr individuell ist, dürften wir sicherlich nicht danebenliegen, wenn wir behaupten, dass dieser Film bei so gut wie allen Fliegenfischern auf Platz 1 ihrer persönlichen Lieblingsfilme liegt.

Der Film, der 1992 in die Kinosäle kam, hat die öffentliche Wahrnehmung des Fliegenfischens nachhaltig geprägt. Denn das Thema zieht sich sehr zentral durch den ganzen Film, der eine Pastoren-Familie Anfang des 20. Jahrhunderts portraitiert und das Heranwachsen der beiden ungleichen Brüder Norman und Paul beschreibt. Die Geschichte basiert auf einem autobiografischen Roman des amerikanischen Schriftstellers Norman McLean.

Die Verfilmung von Norman McLeans autobiografischen Roman wurde mit Brat Pitt in einer der Hauptrollen und Robert Redford als Regisseur zum weltweiten Erfolg

Regie führte Robert Redford, mit Brad Pitt in der Rolle des jüngeren, naturverbundeneren und draufgängerischeren Bruders Paul waren alle Voraussetzungen gegeben, dass wir Fliegenfischer unsere Frauen nicht lange überreden mussten, diesen Film mit uns in den Kinos oder gemütlich auf der Couch anzusehen. Die fliegenfischereilichen Filmszenen sind überraschend authentisch gedreht, so dass man durchaus mit einem Lächeln über filmische Freiheiten wir den Schattenwurf hinwegsehen kann. Der Film kam aber nicht nur in der Fliegenfischer-Community hervorragend an, sondern wurde auch von den Filmkritikern durch die Bank hochgelobt. Nicht umsonst war der Film im Jahr 1993 gleich in 3 Kategorien Oscar-nominiert und gewann den Oscar für die beste Kamera (Philippe Rousselot). Auch bei weiteren Awards und Filmfestivals wurde der Film mehrfach nominiert und konnte weitere Preise abräumen.

Dieser Erfolg löste damals einen regelrechten Boom in der Fliegenfischerei aus, der – kleiner Spoiler – bis dato von keinem weiteren Film zum Thema Fliegenfischen wiederholt werden konnte. Plötzlich war unser Hobby jedem ein Begriff. Die Angelgerätebranche, zumindest jene der Fliegenfischerei, freute sich über sprunghaft gestiegene Umsätze, denn plötzlich wollten viele ein Fliegenfischer wie Brad Pitt sein.

2. MENDING THE LINE

Ziemlich genau 30 Jahre später kam im Herbst 2022 mit Mending the Line ein weiterer Film auf die – zumindest amerikanischen – Leinwände von Filmfestivals und Kinos, der das Thema nicht nur im Titel, sondern auch im Film mit recht großer Präsenz aufgreift.

Obwohl auch dieser Film an den Gewässern im Fliegenfischer-Eldorado Montana spielt und Szenegrößen als Berater tätig waren, konnte dieser Film nicht an den Erfolg des Films von Robert Redford anschließen. Damit wurden auch die Hoffnungen der Angelgeräte-Industrie nicht erfüllt, die sich einen neuen Hype in Sachen Fliegenfischen erhofften und durch den ganzen Film durchaus mit unüberehbarem Product Placement präsent sind. Im Film selbst wird die Fliegenfischerei als Mittel zur Bewältigung einer posttraumatischen Belastungsstörung präsentiert, mit der ein junger Afghanistan-Veteran zu kämpfen hat. In einer Rehabilitationseinrichtung, in der seine physischen und psychischen Wunden behandelt werden, lernt er ein Veteran aus dem Vietnam-Krieg kennen, der ihm nicht nur die Schönheit der Fliegenfischerei zeigt, sondern ihm auch eine Perspektive gibt, wofür es sich zu leben lohnt.

Trotz solider Besetzung und Dreh an den wunderbaren Flüssen Montanas konnte der Film war der Film nicht so erfolgreich wie erhofft

Das nationale Trauma der Kriegsveteranen ist in Amerika weit stärker in der Öffentlichkeit präsent als etwa bei uns. Trotz einer sehr soliden Besetzung und auch der beinahe obligatorischen Liebesgeschichte konnte der Film weder das Festival-Publikum noch die Filmkritiker begeistern. In den heimischen Kinos wird der Film daher wohl nicht zu sehen sein, auch weil er bereits recht kurz nach der Premiere bereits auf verschiedenen Streaming-Plattformen verfügbar ist.

2.1. NOCH EINMAL: MENDING THE LINE

Im Netz findest du unter dem Suchbegriff Mending the Line aber nicht nur diesen Hollywood-Film, sondern auch eine Dokumentation aus dem Jahre 2014. Dabei teilen sich beide Filme nicht nur den Titel, sondern auch das Thema des Krieges und der Fliegenfischerei.

Der Film erzählt die wahre Geschichte von Frank Moore erzählt, der als 20-Jähriger im Jahre 1944 als Teil der Alliierten Invasion in der Normandie landet.

In dieser Dokumentation erzählt und Frank Moore seine Erlebnisse bei der Invasion in der Normandie und kehrt - mittlerweile 90jährig - zurück, um in den französischen Flüssen zu fischen

Bei seinem Einsatz im besetzten Frankreich träumt er davon, in Friedenszeiten zurückzukommen und in den idyllischen französischen Flüssen zu fischen. Mit 90 Jahren erfüllt sich Frank Moore schließlich seinen Traum.

3. THE RIVER WHY

Bereits im Jahre 2010 feierte der unabhängig produzierte Film The River Why Premiere.

Auch hier zieht sich das Thema Fliegenfischen wie ein roter Faden durch den gesamten Film. Die Handlung dürfte zumindest dem einen oder anderen Fliegenfischer durchaus bekannt vorkommen: ein junger Teenager, der gerade die Schule abgeschlossen hat, ist unzufrieden mit seinem Leben. Nach einem heftigen Streit mit seinen Eltern beschließt er in eine Hütte am Fluss zu ziehen, wo er jeden Tag den ganzen Tag seiner Leidenschaft nachgehen kann, dem Fliegenfischen. Aber zu seiner Verwunderung muss er feststellen, dass er damit auch nicht wirklich glücklicher wird. Durch eine Begegnung mit einer jungen Fliegenfischerin, in die er sich auf Anhieb verliebt sowie einen Philosophie-Professor, der ihm hilft, seine Unzufriedenheit zu verstehen und den Sinn des Lebens zu begreifen.

Für viele Fliegenfischer unbegreiflich, dass auch tägliches Fliegenfischen allein nicht glücklich macht. Die junge Amber Heart erkennt man erst auf den 2. Blick

Nicht von einem der großen Filmstudios promotet und bereits vor dem großen Boom der Streaming-Dienste auf dem Markt, läuft dieser Film leider auch bei vielen Fliegenfischern unter dem Radar. Erhältlich ist er als DVD und Blu-ray sowie mittlerweile auch in voller Länge im Netz. Sicherlich kein Hollywood-Blockbuster, aber mit einer sehr guten Besetzung, wie Amber Heart, die die junge Fliegenfischerin Eddy spielt oder William Hurt in der Rolle des Vaters sowie Dallas Roberts als Philosoph.

4. PAUL UND DIE SCHULE DES LEBENS

Ebenfalls als Familiendrama konzipiert begeistert die französische Produktion aus dem Jahre 2017 Paul und die Schule des Lebens mit fantastischen Natur- und Landschaftsbildern, so dass man sich als Zuschauer manchmal fragt, ob man noch einen Spielfilm sieht oder doch in einer Doku gelandet zu sein.

Das Waisenkind Paul kommt aus dem Heim aufs Land, das auf ihn zuerst ungewohnt wirkt. Dort trifft er bald auf den Wilderer Totoche, der von François Cluzet gespielt wird, den viele aus dem Film Ziemlich beste Freunde kennen. Bald entwickelt sich zwischen dem Jungen und dem Wilderer nach anfänglicher Skepsis  eine spezielle Freundschaft und Paul lernt von Totoche nicht nur unheimlich viel über die Natur, sondern auch über das Leben.

Keine vielschichtige und komplexe Handlung, sondern eine einfache, schöne Geschichte und tolle Bilder

Auch wenn die Fliegenfischerei nicht im Vordergrund der Handlung stehen mag und die Handlung des Films stellenweise einfach und vorhersehbar gestrickt ist, können wir den Film doch als leicht verdaulichen Filmabend, bei dem man sich auch mal von schönen Bildern berieseln lassen kann, empfehlen.

5. LACHSFISCHEN IM JEMEN

Die Liebeskomödie mit dem auch für Fliegenfischer hoffnungsvollen Titel Lachsfischen im Jemen nutzt das Thema des Fliegenfischens auf Lachse eigentlich nur als Rahmen für den bizarren Plot des Films.

Ein reicher Scheich aus dem Jemen, der sich sehr gerne auf seinem Schloss in Schottland aufhält, um Lachse zu fischen, diese auch in seinem Heimatland ansiedeln möchte. Obwohl es immer wieder um die Lachse sowie das Angeln geht, dürfen sich Fliegenfischer nicht zu viel von diesem Film mit Ewan McGregor sowie Emily Blunt in den Hauptrollen erwarten.

Eine (bizarre) Liebeskomödie mit Emily Blunt und Ewan McGregor in den Hauptrollen. Ums Fliegenfischen geht es wirklich nur am Rande

Vielmehr ist der Film eine gute Gelegenheit, einige Pluspunkte bei seiner Liebsten zu sammeln, um am kommenden Wochenende dann doch wieder selbst ans Wasser und zum Fliegenfischen zu kommen. In dieser Hinsicht können wir diesen Film durchaus empfehlen.


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Andreas Riedl
Andreas Riedl
Fliegenfischer & Fliegenbinder
Job: Product Manager
Hobbies: Rennrad, Balkon-Gärtnern
Im zarten Alter von 11 mit dem Angeln in Berührung gekommen, seit gut 20 Jahren vor allem mit der Fliege unterwegs. Als fischereilicher Autodidakt allem Neuen grundsätzlich aufgeschlossen, fischt er mit künstlichen Fliegen auch an der Hegene oder entsprechend beschwert mit der Spinnrute. Schätzt sich glücklich, mit gleich zwei zeitintensiven Hobbies eine derart verständnisvolle Familie zu haben.
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