IN DIESEM ARTIKEL ÜBER DAS ANGELN IN AVISIO IM FLEIMSTAL FINDEST DU:
- Eine allgemeine Beschreibung des Gewässers und der Umgebung
- Parkplätze und weitere relevante Punkte, die für einen Angelausflug sehr nützlich sein können
- Tipps für die beste Angeltechnik
- Tipps für die beste Ausrüstung
- Wo du die Fischwasserkarten kaufen kannst
- Fischereivorschriften
1. DIE PERFEKTE KOMBINATION AUS NATUR, WUNDERBAREN FISCHEN, GASTRONOMIE UND AUSFLUGSMÖGLICHKEITEN
Der Avisio ist ein 89 km langes alpines Fließgewässer in Norditalien, das den Gletschern der Marmolada entspringt. Auf seinem Weg fließt er durch märchenhafte Berglandschaften und spektakuläre Täler wie das Fassatal, das Fleimstal (Val di Fiemme) und das Cembratal, bevor er bei Lavis in der Nähe von Trient in die Etsch mündet.
In diesem Artikel werden wir eine Reise durch eines der schönsten Täler des Trentino, das Fleimstal, unternehmen und uns dabei vor allem das von der Associazione Pescatori Dilettanti Val di Fiemme (Verein der Freizeitangler des Fleimstals) bewirtschaftete Fischereirevier am Avisio genauer anschauen.
Natürlich steht der Avisio im Mittelpunkt, aber man darf nicht vergessen, dass in diesen Wasserlauf eine ganze Reihe von Gebirgsbäche münden, die inmitten wunderschöner Nadelwälder fließen und die ihrerseits von unzähligen Bergseen gespeist werden, die buchstäblich wie Edelsteine auf Bergen von einzigartiger Schönheit liegen. In jedem dieser Gewässer kann man mit einer einzigen Fischwasserkarte angeln, da all diese Gewässer von der Associazione Pescatori Dilettanti Val di Fiemme verwaltet werden.
Unter diesen Gewässern möchte ich kurz den Travignolo, den Hauptzufluss des Avisio, sowie den Lagorai-See inmitten der gleichnamigen Bergkette erwähnen. Der Travignolo ist ein wunderschöner, unberührter Bach, der in atemberaubenden Schluchten und über faszinierende Wasserfällen fließt und der perfekte Ort zum Trockenfischen auf wilde, rustikale Bachforellen ist. Der Lagorai-See ist sicherlich einer der schönsten Alpenseen, die von der Associazione Pescatori Dilettanti Val di Fiemme verwaltet werden. Er liegt auf 1870 Metern über dem Meeresspiegel und ist der größte Alpensee der Lagorai-Kette, in dem man auf wunderschöne Saiblinge angeln kann, mit etwas Glück sogar ziemlich Große.
Travignolo
Lagorai-See
Dank dieser großen Vielfalt an befischbaren Gewässern findest du im Val di Fiemme ein vielseitiges Angelerlebnis, das dir für immer in Erinnerung bleiben wird.
Aber zurück zum Avisio...
Wenn du ein Liebhaber des Fliegenfischens sind, und wenn du diese Zeilen liest, dann ist dies sehr wahrscheinlich, dann wirst du gar nicht anders können, als von der Majestät der Fische, die diese Gewässer bevölkern, begeistert zu sein. Das Gewässer wird von legendären Marmoratas, sprich der Marmrierten Forelle, die die unbestrittene Königin dieses Gewässers ist, ebenso bevölkert wie von wilden Bachforellen und kräftigen Hybriden dieser beiden Arten. Es kann darüber hinaus durchaus vorkommen, dass auch Regenbogenforellen deine Fliegen nehmen werden, auch wenn dies ein eher eine seltene Ausnahme bleiben wird. Äschen und Saibling hingegen sind im Avisio selbst nicht vorhanden.
Marmorata aus dem Avisio
Bachforelle aus dem Avisio
Hybride aus dem Avisio
Aber nicht nur die Fischerei wird dich in diesem Tal begeistern. Du wirst auch von der Gastronomie beeindruckt sein, die dir ein einzigartiges kulinarisches Erlebnis bieten wird. Authentische Gerichte wie Polenta mit geschmolzenem Käse, Gulasch, Knödel, aber auch lokale Käsesorten und Wurstwaren wie Puzzone di Moena und Speck werden einen bleibenden Eindruck auf deinen Geschmacksknospen hinterlassen. Die Liste an authentischen Leckereien lässt sich noch fortsetzen, bis hin zu den typischen Süßigkeiten, Weinen und lokalen Grappas. An dieser Stelle muss ich auch das Bier und den Kaffee aus dem Val di Fiemme erwähnen, die beide lokal hergestellt werden und die man meiner Meinung nicht nur ausgiebig vor Ort verkosten, sondern auch unbedingt mit nach Hause nehmen sollte.
Das Fleimstal eignet sich auch hervorragend für herrliche Wanderungen, bei denen du wunderschöne Almen besuchen kannst, wo du mit den besten lokalen Produkte verwöhnt wirst. Darüber hinaus lassen sich auch eine Vielzahl von familienfreundlichen Outdoor-Aktivitäten unternehmen. Kurz gesagt, es wäre ein eigener Artikel nötig, um das Fleimstal und die vielen Möglichkeiten, die es bietet, gebührend vorzustellen, und ich möchte an dieser nicht zu sehr ins Detail gehen. Ich möchte nur anmerken, dass das Angeln nur eine der unzähligen Attraktionen ist, die das Fleimstal zu bieten hat. Damit ist dieses Fleckchen Erde sicherlich der perfekte Ort, um deine Leidenschaft für das Fliegenfischen mit einem Familienurlaub zu verbinden, den alle genießen werden.
2. ALLGEMEINES ZUM AVISIO
Das Fischereirevier im Avisio, der von der Associazione Pescatori Dilettanti Val di Fiemme verwaltet wird, kann grob in zwei Bereiche unterteilt werden: der große Avisio und der kleine Avisio.
2.1. GROSSER AVISIO
Der sog. große Avisio beginnt an der Stauwurzel des Stramentizzo-Stausees und reicht bis zur Mündung des Travignolo und dem Rückgabekanal des dortigen Wasserkraftwerks von Predazzo. Dieser Teil hat einen größeren Abfluss und ist insgesamt breiter, da er von zahlreichen Gebirgsbächen gespeist wird, darunter dem Travignolo, und, wie bereits erwähnt, auch das abgearbeitete Wasser des Wasserkraftwerks aufnimmt, das natürlich auch den Abfluss und damit die Aktivität der Fische beeinflusst.
Aus diesem Grund sollte man beim Angeln in diesem Abschnitt besonders auf die Wasserstände achten. Auch wenn sich der Pegel des Avisio bei geöffnetem Kraftwerksabfluss nicht extrem verändert, kann sich die sichere Rückkehr ans Ufer unter Umständen doch schwierig gestalten, wenn man sich mitten im Bachbett befindet.
Aufgrund der Gegebenheiten ist die Wahrscheinlichkeit, eine schöne Marmorata zu fangen, in diesem Teil des Avisio am größten, wenngleich auch der kleine Avisio mit einer nicht zu unterschätzenden Population an stattlichen Exemplaren dieser wunderbaren Fischart aufwarten kann.
Die Morphologie dieses alpin geprägten Gewässers ist sehr abwechslungsreich, und auf entlang der gesamten Strecke finden sich schnelle Strömungen, lange Rinner, tiefe Kolke und große Wehre. Die Fischerei ist deshalb recht technisch und bisweilen auch anspruchsvoll, weil man ständig die Montagen sowie die Gewichte der Nymphen anpassen muss, um die unterschiedlichen Stellen auch optimal befischen zu können. Eine gewisse Lazyness kann, wie in den meisten Fällen, die Hauptursache für einen Tag am Wasser ohne große Erfolge sein.
Du kannst den großen Avisio problemlos an jeder Stelle auf seiner gesamten Länge beangeln, da es keine Teilstücke gibt, die fischereilich uninteressant sind. Die Fische sind gut über den gesamten Abschnitt verteilt, und der Fang deiner Träume könnte praktisch an jeder Stelle im Fluss lauern.
Avisio-Marmorata
2.2. KLEINER AVISIO
Der sog. kleine Avisio beginnt oberhalb der Rückgabe des Wasserkraftwerks Predazzo und schneidet damit auch den Hauptzufluss des Avisio, den Travignolo, ab. Daher weist dieser Teil des Avisios einen deutlich kleineren Abfluss sowie eine geringere Größe auf. Andererseits bleibt dieser Bereich von der schwankenden Abflüssen des Kraftwerks verschont und gewährt das ganze Jahr hindurch einen konstanten Abfluss.
Der kleine Avisio zeichnet sich dadurch aus, dass er in der Regel auch dann noch befischbar ist, wenn es im großen großen Avisio nicht mehr möglich ist, etwa bei starken Niederschlägen. Tatsächlich trübt sich dieser Abschnitt weit weniger ein als sein großer Bruder, und führt auch viel schneller wieder sauberes Wasser, sodass er in viel kürzerer Zeit wieder befischbar wird. Wenn du ins Fleimstal zum Fischen kommst und den großen Avisio praktisch unbefischbar vorfindest, dann solltest du auf jeden Fall einen Abstecher zum kleinen Avisio machen, denn dieser Abschnitt könnte dir deinen Angeltag retten.
Der kleine Avisio ist ebenfalls ein typisch alpines Gewässer und trotz seiner geringeren Wasserführung gibt es auch hier große Pools, in denen du schöne Fische fangen kannst. Die Forellen sind auch in diesem Abschnitt gut über die gesamte Länge verteilt, sodass du praktisch überall gute Chancen auf einen schönen Fang hast.
Fantastische Zeichnung der Avisio-Marmorata
3. DER AVISIO, KILOMETER FÜR KILOMETER
3.1. ZUGÄNGLICHKEIT UND PARKPLÄTZE
Um das Gewässer besser im Detail beschreiben zu könnten gliedere ich in diesem Kapitel das von der Associazione Pescatori Dilettanti Val di Fiemme bewirtschaftete Revier des Avisios in einzelne Abschnitte, wobei die Einteilung sehr subjektiv erfolgt. Für jeden Abschnitt habe ich die besten kostenlosen Parkplätze markiert, auf denen du dein Auto abstellen kannst, damit du so einfach und bequem wie möglich das Gewässer erreichst. Neben den von mir markierten Parkplätzen gibt es noch viele andere Stellen, an denen einheimische Fischer und auch einige Gastfischer ihr Auto abstellen. An diesen Stellen wird das Parken zwar geduldet, entspricht aber nicht unbedingt der Straßenverkehrsordnung, weshalb ich es vorgezogen habe, diese Stellen hier nicht explizit vorzuschlagen.
Neben den freien Parkplätzen habe ich auch weitere relevante Punkte markiert, wie etwa eine auf Angler ausgerichtete Unterkunft, Unterführungen und wichtige Kreuzungen, die für die Fischerei von Interesse sein könnten. Jeder Punkt ist mit einem GPS-Link versehen, so dass du ihn mit einem Klick über Google Maps leicht erreichen kannst.
Für jeden Abschnitt habe ich mir außerdem erlaubt, das beste Ufer vorzuschlagen, um das Gewässer zu erreichen und zu befischen. Das kann besonders für all jene interessant sein, die bisher noch nicht im Avisio geangelt haben. Natürlich kannst du auch an anderen Stellen zum Gewässer gelangen, vor allem, wenn du mit der Umgebung vertraut bist, aber grundsätzlich sind die untenstehenden Hinweise zur Zugänglichkeit ein ausgezeichneter Anhaltspunkt für all jene, die vor allem einen entspannten Angeltag und nicht unbedingt das Abenteuer suchen.
Darüber hinaus habe ich auch die verschiedenen sog. Schutzzonen (ZT) nicht extra markiert, da sie sich im Laufe der Zeit ändern. Ich wollte in erster Linie Bezugspunkte angeben, die mit großer Wahrscheinlichkeit über längere Zeit unverändert bleiben daher auch eine lange Gültigkeit haben und die Orientierung und Zugänglichkeit auch in Zukunft ermöglichen. Die Infos zu den Schutzzonen (ZT) findest du im Kapitel „Vorschriften“, welches ich zumindest versuchen werde so aktuell als möglich zu halten, falls sich mit den Jahren Änderungen ergeben sollten.
3.1.1. ABSCHNITT 1 (1,86 km)
Das Revier des Avisio, das von der Associazione Pescatori Dilettanti Val di Fiemme bewirtschaftet wird, beginnt am Punkt A, der sowohl durch eine alte, nicht mehr genutzte Stahlbrücke als auch durch eine aktuelle Brücke, über die die Straße von Cavalese nach Masi führt, gut gekennzeichnet ist.
Um diese Strecke zu befischen, kannst du dein Auto im Industriegebiet abstellen (Punkt 1), die Staatsstraße an der Unterführung queren (Punkt 2) und dank eines sehr bequemen und leicht zugänglichen Fußweges, der entlang des gesamten rechten orographischen Ufers verläuft, den Beginn des Gewässerabschnittes erreichen. Von dort fischst du dann beinahe den gesamten Abschnitt zurück bis zu deinem Fahrzeug.
Über weite Teile des Abschnitts 1 ist das orografisch rechte Ufer die leichter zugängliche Wasserseite und auch dasjenige, an dem sich dieser Gewässerabschnitt leichter beangeln lässt. Das orografisch linke Ufer ist deutlich schwieriger zu erreichen, aber auch in praktischer Hinsicht schwieriger zu beangeln, da es an vielen Stellen recht verwachsen ist. Daher empfehle ich diese Seite persönlich nicht, vor allem nicht für diejenigen, die zum ersten Mal am Avisio angeln.
In diesem Abschnitt ist das Waten im Fluss, mit Ausnahme einiger weniger Stellen, schwierig bis unmöglich, selbst bei mittlerem/niedrigem Wasserstand.
Wenn du im unteren Bereich dieses Gewässerabschnittes fischen möchtest, kannst du das dein Fahrzeug auch im nahe gelegenen Dorf Masi di Cavalese abstellen. In der näheren Umgebung gibt es weitere Parkplätze, auf denen das Parken zwar geduldet, aber nicht offiziell erlaubt ist. Daher habe ich diese Punkte – wie bereits erwähnt – auch nicht eigens angeführt.
Gewässermorphologisch gesehen hat dieser Flussabschnitt gleich zu Beginn im Bereich der Brücke, einen schönen schönten tiefen Rinner zu bieten, und nimmt dann sofort eine Wildbach-Charakter mit vielen im Flussbett verstreuten Felsblöcken, die das Gewässer sehr abwechslungsreich strukturieren und ein Geflecht aus verschiedensten Strömungen und tiefen Kolken bilden. Besonders im letzten Abschnitt gibt es einige Wehre, an denen sich interessante Standplätze gebildet haben.
A: Grenze zum Gewässerabschnitt der Associazione Pescatori Dilettanti Cavalese (GPS Punkt)
1: Kostenloser öffentlicher Parkplatz im Industriegebiet (GPS Punkt)
2: Unterführung, um den Fluss vom Industriegebiet aus zu Fuß zu erreichen (GPS Punkt)
B: Fahrrad- und Fußgängerbrücke am Lago di Tesero (GPS Punkt)
Detail zu den Punkten 1 und 2
Punkt am Ende von Abschnitt 1
3.1.2. ABSCHNITT 2 (2,44 km)
Der Abschnitt 2 ist wirklich sehr interessant und gehört zu meinen Favoriten. Der Zugang zum Gewässer ist so gut wie auf gesamter Länge sehr einfach und wird nur im letzten Abschnitt etwas aufwändiger.
Entlang dieses Abschnittes befindet sich einen Schotterweg für Fußgänger, der am orographisch rechten Ufer des Gewässers entlangführt, sodass du sehr einfach von einer Stelle zur nächsten wechseln oder zurück zum Auto gelangen kannst. Auf den letzten 400 Metern, die zur Holzbrücke (Punkt C) führen, ist dieser Weg dann nicht mehr vorhanden.
Meiner Meinung nach ist Punkt 4 definitiv der beste Platz, um das Auto abzustellen, wenn du diesen Abschnitt befischen möchtest. Von hier aus empfehle ich dir, die Brücke zu Fuß zu überqueren, um das orografisch rechte Ufer des Avisio zu erreichen, das für das Angeln in diesem Abschnitt sicherlich am geeignetsten ist. Dort kannst du entscheiden, ob du den direkt flussauf angeln möchtest oder zuerst zurückgehst, um dann die Strecke zurück zu angeln.
Strukturell präsentiert sich dieser Flussabschnitt sehr abwechslungsreich und weist Wehre, große Kolke und tiefe Rinner auf. Um auch alle Stellen effektiv zu befischen, solltest du hier deine Montage sehr dynamisch an die jeweiligen Stellen anpassen.
Entlang des Abschnitts 2, rund 800 Meter vom Ufer des Wildbachs Avisio entfernt, befindet sich der Maso Piasina (Punkt 5), ein in die Natur eingebettetes Bauernhaus mit Urlaub auf dem Bauernhof, in dem man eine Atmosphäre absoluter Ruhe erlebt. Dabei ist Maso Piasina nicht nur einer der schönsten Ferienbauernhöfe im Fleimstal, sondern Andrea, der Besitzer, auch ein leidenschaftlicher Fliegenfischer, der dir wertvolle Tipps geben kann, wie und wo du während deines Aufenthalts überall angeln kannst. Außerdem bietet Maso Piasina spezielle Angebote für Angler: Frühzeitiges Frühstück, einen Raum zum Trocknen der Watbekleidung und natürlich die Möglichkeit, die notwendigen Fischwasserkarten zu erwerben. Damit ist dieser Agritur der ideale Ort, wenn du mit deiner Familie einen wunderbaren Urlaub verbringen möchtest, bei dem das Angeln nicht zu kurz kommt. Weitere Informationen findest du auf der Website des Maso Piasina.
B: Fahrrad- und Fußgängerbrücke am Lago di Tesero (GPS Punkt)
3: Kostenloser öffentlicher Parkplatz am See Lago di Tesero (GPS Punkt)
4: Großer kostenloser Parkplatz am Langlaufzentrum (GPS Punkt)
5: Agritur Maso Piasina, ideal für Angler (GPS Punkt)
C: Antike Holzbrücke in Panchià (GPS Punkt)
Detail zu Punkt 3
Detail zu Punkt 4, freier Parkplatz in rot und gebührenpflichtiger Bereich für Wohnmobile in gelb
Agritur und Angler-Lodge Maso Piasina
Punkt am Ende von Abschnitt 2
3.1.3. ABSCHNITT 3 (2,20 km)
Landschaftlich, vor allem aber morphologisch ist der Beginn des Abschnitts 3 sicherlich der schönste und eindrucksvollste des gesamten Avisio. Auf einer Länge von etwa 500 Metern, am Übergang von Abschnitt 2 zu Abschnitt 3, ist dieser Bereich des Flusses im Laufe der Zeit unverändert geblieben und stellt ein perfektes Postkartenmotiv dar, das die Geschichte des Avisio von seinen Ursprüngen an erzählt. In diesem Abschnitt findet man große Felsblöcke, die tiefe Kolke und lange Rinner bilden, die für das Fliegenfischen überaus interessant sind. Hinzu kommt die alte Holzbrücke, die sich etwa auf halber Strecke befindet und zur stimmungsvollen Atmosphäre dieses überaus faszinierendsten Ortes beiträgt. Dieser Abschnitt ist nicht einfach zu befischen, vor allem bei mittlerem bis hohem Wasserstand, auf jeden Fall aber solltest du hier zumindest ein paar Würfe gemacht haben, wenn du fischereilich im Fleimstal unterwegs bist. Die zugänglichere Gewässerseite ist definitiv das orografisch linke Ufer, das mit etwas Erfahrung auch bei mittlerem/hohem Wasserstand beangelt werden kann, während das orografisch rechte Ufer definitiv weniger begangen ist und auch nur bei niedrigem Wasserstand beangelt werden kann.
Sicherlich eine der schönsten und faszinierendsten Stellen am gesamten Avisio!
Im Übrigen ist der Abschnitt 3 sehr gut strukturiert, unterbrochen von einem imposanten Wehr in der Nähe von Punkt 7, hinter dem das Gewässer sehr schöne und tiefe Rinner bildet, vor allem im mittleren Bereich.
Auch in der Nähe der Punkte 8 und 9 bietet der Avisio einige wirklich interessante Stellen zum Angeln und ist ein hervorragender Ausgangspunkt, um diesen Abschnitt in Angriff zu nehmen. Wenn du hier geparkt hast, kannst du den Radweg nutzen, der am rechten Ufer des Gewässers entlangläuft und dir auf beinahe der gesamten Länge des Flusses einen einfachen Zugang ermöglicht. Die Ausnahme bildet auch hier der letzte Abschnitt, der eine ziemlich hohe und steile Zyklopensteinmauer aufweist, die du hinunterklettern musst. Der Zugang zum orografisch linken Ufer ist definitiv komplizierter, auch wenn es an wenigen Stellen möglich ist. Ich empfehle aber auf dem orografisch rechten orographischen Ufer zu bleiben, besonders wenn du in diesem Abschnitt wenig Ortskenntnis hast.
C: Alte Holzbrücke in Panchià (GPS Punkt)
6: Kostenloser Parkplatz in der Nähe der Holzbrücke von Panchià (GPS Punkt)
7: Kostenloser Parkplatz in der Nähe des Industriegebiets von Ziano (GPS Punkt)
8: Kleiner kostenloser Parkplatz (GPS Punkt)
9: Großer kostenloser Parkplatz mit kleinem Wohnmobilstellplatz (GPS Punkt)
10: Kleiner kostenloser Parkplatz (GPS Punkt)
11: Kleiner kostenloser Parkplatz (GPS Punkt)
D: Roda-Brücke (GPS Punkt)
Detail von Punkt 6, dem eindrucksvollsten und natürlichsten Abschnitt des Avisio
Detail zu Punkt 7
Detail zu den Punkten 8 und 9, Parkplätze in rot und Wohnmobilstellplatz in gelb
Detail zu den Punkten 10 und 11
Holzbrücke von Panchià, Punkt C
3.1.4. Abschnitt 4 (2,27 km)
Der erste Teil des Abschnitts 4, der im Wesentlichen von Punkt D bis zu einem ziemlich großen Wehr (250 m Luftlinie) verläuft, ist sehr interessant und ich empfehle, ihn vom orografisch rechten Ufer aus zu befischen. Der Zugang zu diesem Abschnitt führt über eine recht hohe Zyklopensteinmauer, über die du auch wieder hinaufsteigen musst, sobald du das Wehr erreicht hast. Hier ist also in beide Richtungen ein wenig Vorsicht durchaus angebracht. Um den restlichen Teil von Abschnitt 4 zu beangeln, empfehle ich dir, mit dem Auto mindestens bis zum Punkt 13 zu fahren.
Noch besser ist es meiner Ansicht nach aber, das eigene Auto an Punkt 14 zu parken und auf einem bequemen Fußweg entlang des rechten Ufers zurückzulaufen, um dann flussauf in Richtung Auto zu angeln.
Im Allgemeinen ist der Abschnitt 4 in Bezug auf die Morphologie sehr abwechslungsreich, wo du ebenfalls eine große Vielfalt an Strukturen mit tiefen Rinnern, großen Kolken und Wehren findest, die für komplexe Strömungen und eine Vielzahl an guten Unterständen für Fische sorgen. Das leichter zugängliche Ufer ist sicherlich das orografisch rechte Ufer, und freie Parkmöglichkeiten sind über die gesamte Strecke gut verteilt. Das orografisch linke Ufer ist im Großen und Ganzen ebenfalls gut zugänglich, aber da es nur von einem Radweg gesäumt wird, ist es etwas aufwändiger zu erreichen, da man ein ganzes Stück laufen muss. Das Waten ist eher kompliziert und an sehr vielen Stellen sogar unmöglich. Sofern der Wasserstand passt, lassen sich aber einige wenige Bereich watend erreichen. Aber auch unter günstigen Verhältnissen solltest du das Gewässer nicht durchwaten, sondern auf deiner Uferseite bleiben, denn am Ende des Angelausflugs könntest du dich an einer Stelle wiederfinden, von der aus du nicht mehr direkt ans andere Ufer gelangst. Dann bist du gezwungen bis zur unteren Brücke zurückzulaufen, um am „richtigen“ Ufer dann eine sehr weite Strecke zurück zum Auto zu gehen.
D: Roda-Brücke (GPS Punkt)
10: Kostenloser Parkplatz (GPS Punkt)
11: Kostenloser Parkplatz (GPS Punkt)
12: Kleiner kostenloser Parkplatz (GPS Punkt)
13: Freier Schotterparkplatz entlang der Staatsstraße (GPS Punkt)
14: Freier Schotterparkplatz entlang der Staatsstraße (GPS Punkt)
15: Kleiner kostenloser Parkplatz (GPS Punkt)
E: Anfang des Dorfes Predazzo (GPS Punkt)
Detail zu den Punkten 10, 11 und 12
Detail zu Punkt 13
Detail zu den Punkten 14 und 15
Punkt etwa auf halber Strecke des Abschnitts 4
3.1.5. ABSCHNITT 5 (815 m)
Abschnitt 5 ist sehr strukturiert, mit kleinen, gut verteilten Felsblöcken, die eine Vielzahl von interessanten Standplätzen für Fische bilden. Außerdem finden Sie hier zahlreiche Wehre, die nicht besonders groß sind, aber mehr oder weniger tiefe Kolke ausbilden, die du unbedingt befischen solltest. Grundsätzlich lässt sich das Gewässer in diesem Bereich auch recht gut bewaten, es sei denn, es Abfluss ist ungewöhnlich hoch. Die Ufer sind dank der bequemen Fußwege, die auf beiden Seiten des Gewässers verlaufen, gut zugänglich.
Das Ende des Abschnitts 5 (Punkt F) ist ein sehr wichtiger Schlüsselpunkt des Avisio, denn hier befindet sich die Mündung des Travignolo (Punkt 18) und der Rückgabekanal des Wasserkraftwerks, das vom Stausee Pezzè di Moena (Punkt 17) versorgt wird.
Mit derselben Fischwasserkarte lässt sich auch der Travignolo befischen, der zweifellos der schönste Nebenfluss des Avisio ist. Und zudem ein ganz besonderer Ort, an dem das Fischen mit der Trockenfliege im Vordergrund steht, aber davon werde ich in einem anderen Blogbeitrag erzählen.
Ab hier nimmt der Abfluss des Gewässers aus offensichtlichen Gründen deutlich ab und bleibt das ganze Jahr hindurch sehr konstant, da weder der Travignolo noch das Wasser des Kraftwerks die Wasserführung beinflussen. Darauf werden wir aber in der Beschreibung von Abschnitt 6 näher eingehen.
E: Beginn von Predazzo (GPS Punkt)
16: Kostenloser Parkplatz im Industriegebiet von Predazzo (GPS Punkt)
17: Rückgabekanal des Wasserkraftwerks des Pezzè-Stausees, Moena (GPS Punkt)
18: Zusammenfluss mit dem Travignolo (GPS Punkt)
19: Kostenloser Parkplatz (GPS Punkt)
F: Beginn des kleinen Avisio (GPS Punkt)
Detail zu Punkt 16
Detail zu den Punkten 17, 18 und 19
3.1.6. ABSCHNITT 6 (3,88 km)
Der Abschnitt 6 wird auch als „kleiner Avisio“ bezeichnet, da er oberhalb des Rückgabekanals des Wasserkraftwerks und des Zusammenflusses mit dem Travignolo, dem Hauptzufluss des Avisio, liegt. Der Vorteil dieses Abschnitts besteht darin, dass er sich weniger stark eintrübt und auch viel schneller wieder befischbar wird, sollte er sich im Zuge eines sommerlichen Gewitters doch einmal braun färben. Seine Wasserführung wird hauptsächlich durch den vorgeschriebenen Restwasserabfluss aus dem Pezzè-Stausee bestimmt. Und obwohl diese spürbar geringer ist als im unteren Teil des Avisio, kann dieser Abschnitt fischereilich doch sehr interessante Überraschungen bieten. Denn auch hier mangelt es nicht an tiefen Kolken, langen Rinnern und einer hohen Strukturvielfalt, die sich über die gesamte Strecke verteilt.
Im Abschnitt 6 ist der Zugang zum Wildbach praktisch auf der gesamten Länge sehr gut, und angesichts der geringeren Wasserführung sowie der insgesamt kleineren Dimensionen des Gewässers kann man ihn an vielen Stellen problemlos und sicher durchwaten, wobei ich dennoch immer zu ausreichender Vorsicht rate!
F: Beginn des kleinen Avisio (GPS Punkt)
19: Kostenloser Parkplatz (GPS Punkt)
20: Großer kostenloser Parkplatz beim Ski Center Latemar (GPS Punkt)
21: Kleiner kostenloser Parkplatz (GPS Punkt)
G: Grenze zum Fischereirevier der Associazione Pescatori Dilettanti Moena (GPS Punkt)
Detail zu Punkt 20
Detail zu Punkt 21
4. TROCKENFLIEGENFISCHEN, NYMPHENFISCHEN ODER STREAMERFISCHEN?
4.1. FISCHEN MIT DER TROCKENFLIEGE IM AVISIO
Der gesamte Avisio kann sowohl mit der Trockenfliege, aber auch der klassischen Nymphe oder aber dem Streamer beangelt werden, dennoch möchte ich einige Dinge zur Wahl des Fliegentyps anmerken. Im Prinzip handelt es sich um ein Gewässer, das sich vor allem für die Nymphen- und Streamerfischerei eignet; das Zeitfenster, in dem das Fischen mit der Trockenfliege wirklich attraktiv und erfolgreich ist, gestaltet sich doch recht kurz, außerdem liegt die besten Zeiten rund um die Dämmerung und dauert dann etwa eine Stunde. Es versteht sich also von selbst, dass es keine gute Investition ist, viele Kilometer zu fahren, mit allen damit verbundenen Kosten, um zum Avisio zu kommen und nur mit der Trockenfliege zu angeln. Ich persönlich würde davon abraten, aber natürlich steht die Wahl des Fliegentyps, mit dem er sich auf die Jagd nach den Schätzen des Avisios begibt, frei.
Wenn du dich in erster Linie für das Fischen mit der Trockenfliege interessierst, dann lege ich dir den Travignolo ans Herz, den Nebenfluss des Avisio, den ich bereits einige Male erwähnt habe. Dort wirst du eine spektakuläre Fischerei mit der Trockenfliege erleben, hervorragende Fänge machen und den ganzen Tag über Spaß haben. In diesem Bach sind die Fische nicht besonders wählerisch, und du kannst mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Fliegenmustern wunderbar fangen, und vielleicht gehe ich in einem zukünftigen Artikel einmal genauer auf dieses Gewässer ein.
Bachforelle aus dem Avisio
Wenn du partout mit der Trockenfliege im Avisio fischen willst, dann rate ich eher zum kleinen Avisio, um dann eventuell gegen Abend an den großen Avisio zu wechseln. Die besten Stellen für die Trockenfliegen findest du dort meiner Meinung nach ab dem Ski Center Latemar (Punkt 20) aufwärts.
Die fängigsten Fliegenmuster hierzu findest du in unserem Online-Fliegenfischer-Shop, wobei du unbedingt auch einen Blick auf unsere Made in Italy Trockenfliegen werfen solltest.
Trockenfliegen aus unserer Made in Italy Serie
4.2. NYMPHENFISCHEN IN AVISIO
Das Nymphenfischen, vor allem das Euronymphing, wird dir neben dem Streamerfischen sicherlich die größte Freude am Avisio bereiten.
Marmorierte Forelle aus dem Avisio
Das soll aber nicht heißen, dass der Avisio ein einfach zu beangelndes Gewässer ist. Ganz im Gegenteil, wenn du am Avisio planlos agierst, kann es durchaus passieren, dass du am Ende eines langen Fischtages als Schneider nach Hause gehst. Du brauchst aber keine speziellen oder geheimen Muster, um ordentlich zu fangen. Viele Klassiker, wie etwa die weiß-schwarze Nymphe, evtl. mit einem roten Hotspot aufgehübscht, ist auf jeden Fall ein Muster, das dir die ganze Saison über schöne Fische bringen kann. Du kannst dir natürlich auch fängige Muster bei unseren erprobten Made in Italy Wettkampfnymphen aussuchen.
Nymphen aus unserer Made in Italy Serie
Zu bestimmten Jahreszeiten gibt es auch eine starke Präsenz von Köcherfliegenlarven und die Peeping Caddis Nymphen können dann eine ausgezeichnete Wahl sein. Perfekt sind auch Nymphen mit rot- oder orangefarbenem Tungstenkopf, die vorzugsweise bei hohem und trübem Wasser eingesetzt werden, wo dann auch der klassische Squirmy Worm zum Zuge kommen kann.
Auch diese Fliegenmuster findest du in unserem Online-Fliegenfischer-Shop
Bei stärkerer Strömung, höherem Wasserstand und tiefen Pools können oft schwerere Nymphenmuster wie die Jig Bomber Nymphen sehr hilfreich sein, um effizient zu fischen und zu fangen.
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4.3. STREAMER-ANGELN IN AVISIO
Der Avisio ist bekannt für große Marmoratas und das Streamerfischen ist deshalb definitiv eine gute Wahl, vor allem bei mittlerem/hohem Wasserstand und eingetrübtem Wasser. Wenn du den richtigen Streamer in großen Pools grundnah fischst und tiefe Rinner konsequent abklopfst, dann kannst du den Fisch deines Lebens fangen. Wenn du vor allem deshalb an den Avisio kommst, dann sollte deine Ausrüstung angemessen sein und auch Fischen von 5 kg und darüber in der Strömung problemlos Paroli bieten können.
Marmorierte Forelle aus dem Avisio
Wenn du schwere Streamern verwendest, erreichst du problemlos jede gewünschte Stelle und kann unter Umständen den entscheidenden Unterschied ausmachen.
Auch für dieses Vorhaben findest du in unserem Made in Italy-Streamer-Sortiment eine große Auswahl an fängigen Streamern, die sich bestens für das Angeln auf große Forellen eignen.
Streamer aus unserer Made in Italy Serie
5. AUSRÜSTUNG
5.1. SETUP FÜR DAS FISCHEN MIT DER TROCKENFLIEGE
Für das Fischen mit der Trockenfliege im Avisio reicht eine universelle Gerätekombo absolut aus, d.h. die klassische 9' #4/5 Rute, besonders wenn du damit im großen Avisio mit der Trockenfliege fischen willst. Entscheidest du dich hingegen für den kleinen Avisio, könnte auch ein Setup für den ICS (Italian Casting Style) mit einer 7'6"-Rute #3 passen. Da der Avisio einen ausgesprochenen Wildbach-Charakter besitzt, ist auch das Angeln mit der Trockenfliege sehr technisch und es ist sicherlich nicht verkehrt, wenn du eine gewisse Erfahrung mit der Trockenen mitbringst, um die Fischerei genießen und Fische fangen zu können.
5.2. SETUP FÜR DIE NYMPHENFISCHEREI
Für die klassische Nymphenfischerei eignet sich ebenfalls ein universelles Setup, d.h. die klassische 9' #4/5 Rute, sowohl für den großen als auch für den kleinen Avisio.
Wenn du hingegen am Avisio das Euronymphing betreiben möchtest, dann bist du mit einer Rute in den mittleren Längen für diese Technik, also von 10' bis 11', gut bedient. Wie du dir bereits denken kannst, kommt beim großen Avisio eher eine längere und beim kleinen Avisio eine kürzere Rute zur Anwendung. Bei letzterem lässt sich auch noch eine 9'-Rute problemlos verwenden. Um auch die durchaus vorhandenen größeren Fische in der schnellen Strömung zügig ausdrillen zu können, solltest du die Rutenklasse #3 nicht unterschreiten.
5.3. SETUP FÜR DAS STREAMERFISCHEN
In den meisten Fällen ist eine 9' #5 sehr gut für das erfolgreiche Streamerfischen geeignet, aber wie schon weiter oben erwähnt, bestehen im Avisio durchaus die Möglichkeit einen kapitalen Fisch beim Fliegenfischen mit dem Streamer an den Haken zu bekommen. Daher macht es durchaus Sinn, die Schnurklasse deiner Rute entsprechend anzupassen. Vor allem wenn du es in erster Linie auf kapitale Marmoratas abgesehen hast.
Marmorierte Forelle aus dem Avisio
6. WO BEKOMMT MAN DIE FISCHWASSERKARTEN?
Fischwasserkarten sind allgemein in einer Reihe von Bars erhältlich, wie beispielsweise in der historischen Bar Croce in Predazzo.
Dennoch ziehe ich es jedoch vor, hier keine vollständige Liste jener Lokale zu erstellen, in denen man eine Fischwasserkarte erwerben kann, da sich diese im Laufe der Zeit ändern und man so möglicherweise auf falsche Informationen stößt.
Eine immer gültige Anlaufstelle für die Ausstellung von Fischwasserkarten ist sicherlich das Büro der Touristeninformation oder der bereits erwähnte Agriturismo Maso Piasina. Ich persönlich empfehle, alles online über das Webportal Trentino Fishing zu erledigen, weil es sehr praktisch und deutlich schneller ist.
7. VORSCHRIFTEN UND SCHUTZZONEN (ZT)
AKTUALISIERTE INFORMATIONEN FÜR DIE SAISON 2024
Die Angelsaison im Avisio beginnt am ersten Sonntag im März und endet offiziell am 30. September.
Seit einigen Jahren gibt es eine Ausnahmeregelung der Provinz, die das Angeln im Avisio auch im Oktober erlaubt. In dieser Zeit darf nur mit der Fliege gefischt werden, sowohl mit der Nymphe als auch mit der Trockenfliege. In dieser Zeit ist es aber nicht gestattet, Fänge zu behalten, im Oktober wird also ausnahmslos C&R gefischt. Außerdem ist die Verwendung von Watkeschern mit Gumminetzen vorgeschrieben, und alle Arten von Silikonködern sind verboten, was auch auf den Squirmy Worm zutrifft. Der Bereich des Avisio, in dem zu dieser Zeit geangelt werden kann, bleibt praktisch derselbe, nur dass der Beginn des befischbaren Abschnittes an der unteren Reviergrenze flussauf bis zum Mündung des Rio Lagorai verschoben wurde, also etwa einen Kilometer weiter flussaufwärts als die untere Reviergrenze.
In diesem Revier ist der Avisio auf seiner gesamten Länge befischbar, denn es gibt keine Bereiche, in denen das Angeln verboten ist. Es gibt jedoch drei Abschnitte, die als sogenannte „Marmorata-Schutzzone“ eingestuft sind, in denen das Angeln grundsätzlich möglich ist, allerdings mit einigen Unterschieden in den Vorschriften, die wir weiter unten sehen werden.
ACHTUNG: Es gibt viele Abschnitte mit Angelverboten in den umliegenden Alpenbächen und -seen, und ich empfehle dir, dich vor dem Angeln gründlich zu informieren. Weiterführende Infos findest du auf der Website der Associazione Pescatori Dilettanti Val di Fiemme.
Im Avisio mit maximal zwei widerhakenlosen Haken geangelt werden, die Verwendung von Drillingen ist grundsätzlich verboten, und es dürfen insgesamt maximal fünf Fische behalten werden, davon nur ein Hybrid. JEDE MARMORIERTE FORELLE MUSS AUSNAHMSLOS ZURÜCKGESETZT WERDEN! Die Mindestgröße für Hybriden liegt bei 40 Zentimetern, für Bach- und Regenbogenforellen bei 22 Zentimetern.
In den Schutzzonen (ZT) müssen nicht nur alle Marmoratas, sondern auch ihre Hybriden zurückgesetzt werden. Es ist jedoch auch hier erlaubt, bis zu fünf Fische, entweder Bach- oder Regenbogenforellen, die die Mindestgröße von 22 cm erreichen, zu entnehmen. Um in diesen Abschnitten zu fischen, muss das ZT-Kästchen auf der Fischwasserkarte angekreuzt werden, bevor der Fischfang beginnt. Wenn du das ZT-Kästchen ankreuzt, kannst du selbstverständlich auch außerhalb der ZT-Zonen angeln, du musst dich aber im gesamten Revier an die für die ZT-Zonen geltenden Vorschriften halten.
Wenn du Catch&Release betreibst, und ich hoffe, dass du dies tust, dann rate ich dir dazu, das ZT-Kästchen grundsätzlich anzukreuzen. So brauchst du deine Fänge nicht einzutragen, auch wenn du sie wieder freilassen und du kannst den ganzen Tag angeln, auch wenn du mehr als fünf Fische fängst. Ansonsten wärst du verpflichtet, jede gefangenen Forelle, die die gesetzliche Mindestgröße erreicht hat, in die Fischwasserkarte einzutragen, auch wenn du sie nicht entnimmst und die Fischerei bei Erreichen von fünf Fängen einzustellen.
8. ABSCHLIESSENDE ÜBERLEGUNGEN
Wahrscheinlich bin ich voreingenommen, weil ich an diesem Gewässer das Angeln gelernt habe, aber ich persönlich glaube, dass der Avisio ein wirklich außergewöhnlicher Wildbach ist. Nicht nur wegen der Fische, die sich in ihm tummeln, oder wegen der Umgebung, sondern vor allem auch wegen der Widerstandskraft, die diesem Gewässer innewohnt, um den natürlichen und den vom Menschen verursachten Widrigkeiten zu trotzen.
Die alle drei Jahre stattfindende Stauraumspülung des Pezzè-Stausees hinterlässt jedes Mal tiefe Spuren an der Fischfauna, vor allem beim Forellen-Nachwuchs, die einen ganzen Monat lang den Wasser- und Schlammströmen schutzlos ausgesetzt sind.
Als der Sturm Vaia über das Gebiet gefegt ist, hat er eine tiefe Narbe hinterlassen, denn er hat die Morphologie des Gewässers Baches buchstäblich umgegraben, mit verheerenden Auswirkungen auf alle prächtigen Forellen, die dort vorkommen. Ich erinnere mich noch an die ersten Male, als ich nach dem verheerenden Sturm im Avisio fischte: es war, als würde ich in einem anderen Fluss stehen. Er war buchstäblich nicht wiederzuerkennen, und ich übertreibe nicht.
Trotz alledem ist der Avisio nach wie vor präsent und er lässt sich nicht unterkriegen, was immer auch auf ihn zukommen mag. Dennoch hoffe ich, dass alle, die in diesen Gewässern fischen wollen, dies auch größten Respekt tun werden, den man im Übrigen auch vor der gesamten Natur haben sollte, die uns umgibt.