Fliegenfischen an der Passer, kurz & kompakt!


In diesem Beitrag erfährst Du kurz und kompakt das Wichtigste übers Fliegenfischen an der Passer in Südtirol. Keine Zeit zu lesen? Fast ganz unten findest Du den Infokasten mit allen relevanten Infos auf einem Blick!

1. Ein paar allgemeine Infos

Die Passer gilt unter Fliegenfischern aus ganz Europa mit Recht zu den besten Gewässern Südtirols. Die seltene Kombination aus einem vorzüglichen Salmonidengewässer, einem urigen Tal mit seinen bodenständigen und herzigen Bewohnern, einer naturbelassenen Berglandschaft sowie die ausgezeichneten Hotels machen das Passeiertal zum Hotspot für Fliegenfischer samt eventuellem nichtfischenden Anhang. Neben der Ahr gehört die Passer zu den schönsten Flüssen Südtirols. Sie hat den riesigen Vorteil, nicht von Gletschern und deren Zuflüssen beeinflußt zu werden.

Passer Frühjahr

Die Passer im zeitigen Frühjar bei Niedrigwasser

Eingebettet ins idyllische Passeiertal, fließt sie in weiten Abschnitten in einem - für Südtiroler Verhältnisse - breitem Bett überaus abwechslungsreich dahin. Große natürliche Felsblöcke sorgen für teils tiefe Gumpen, daneben haben sich zahlreiche schnell fließende Rinnen herausgebildet, die sich mit flachen Rieselstrecken abwechseln. Renaturierungsarbeiten seitens des Amtes für Bevölkerungsschutz ("Wildbachverbauung") haben die Passer im letzten Jahrzehnt zusätzlich aufgewertet. Dank der vorhandenen Freiräume und sehr guten Strukturierung des Flussbettes haben sich vielfältige Lebensräume für Salmoniden herausgebildet, ein Traum für uns Fliegenfischer.

Die autochthone Marmorierte Forelle stellt die Leitfischart dar und wird intensiv gefördert. Daneben kommen noch sehr gut abwachsende Regenbogebenforellen und auch Bachforellen vor. Aufgrund der potentiellen Hybridisierungsgefahr zwischen Marmoratas und Bachforellen werden letztere nicht mehr gefördert.

Marmorierte Forelle Passer

Kapitale Marmorata, überlistet mit einem schweren Koppenstreamer

2. Ein Blick zurück und nach vorn

Das besondere an der Passer sind die historischen Fischereirechte, welche seit einer Ewigkeit (seit dem 14. Jhd.) den sogenannten Schildhöfen von Passeier gehören. Diese historische Fischereiinteressentschaft versteht es heute ausgezeichnet, eine nachhaltige Fischerei zu ermöglichen, die auf die schonende Bewirtschaftung mit möglichst heimischen Fischarten setzt.

Sepp Dandler und Armin Schwarz leiten die fischereilichen Geschicke der Schildhöfe mit Erfolg. Dabei ist es ihnen gelungen, eine hochwertige Fliegenfischerei aufzubauen, ohne elitär oder überteuert zu sein - für einen Großteil der Passer stehen Tageskarten zu einem vernünftigen Preis zur Verfügung. Hier geht’s zur Seite der Schildhöfe.

3. Welche Fliegen muss ich haben?

Die Passer ist zum Fliegenfischen mit der Nymphe und mit der Trockenfliege ein Traum.

Vor allem vom späten Früjahr bis in den Frühherbst hinein kannst Du mit sogenannten Suchfliegen (Jagdfliegen) sehr erfolgreich flugangeln. Eine Suchfliege kommt immer dann zum Einsatz, wenn keine Oberflächenaktivität unserer flossentragenden Freunde feststellbar ist. Wir versuchen deshalb, sie durch den vermeintlich großen Happen zum Steigen zu bewegen. Suchfliegen sind immer voluminös gebunden, gut sichtbar und außerdem schwimmen sie gut. Flache bis mitteltiefe Gewässerabschnitte (max. 60-80 cm) sind für die Jagdfliege ideal, auch schnell fließende Abschnitte sind kein Problem. Wichtig ist, dass Du die Jagdfliege jederzeit gut verfolgen kannst, d.h. Du musst sie gut sehen können. Oft löst das bewusste Dreggen der Suchfliege den Schlüsselreiz zu einem abrupten und heftig Biss aus!

In Zeiten mit hoher Wasserführung und Trübung ist der Streamer das Maß aller Dinge.

Große Steinfliegennymphe
Fängige Tungstennymphe
 

In diesem kurzen Video siehst Du, wie eine Passer-Regenbogenforelle eine Suchfliege genommen hat:

Passer-Regenbogenforelle mit Trockenfliege (Suchfliege) überlistet (Video)

4. Die besten Gewässerabschnitte der Passer für Fliegenfischer

Falls Du an der Passer Fliegenfischen möchtest, stehen dir rund 10 km reines Fliegengewässer zur Verfügung.

Zusätzlich kannst du in weiteren 9 km Fließgewässer fischen, in welchem aber auch andere Fischertechniken gestattet sind (Strecken A und A1), siehe nebenstehende Karte.

Wir empfehlen Dir, eine Tageskarte in einen der folgenden Abschnitten der Passer zu kaufen:

  • Abschnitt B (5,5 km Länge)
  • Abschnitt C (4,5 km Länge)

Beide Abschnitte sind ausschließlich Fliegenfischern vorbehalten, wobei im Abschnitt C keine Fische entnommen werden dürfen (No-Kill), im Abschnitt B hingegen 3 Stück.

Der Preis für eine Tageskarte im Abschnitt B beträgt 30 €, im Abschnitt C (No-Kill) 35 €. Wie Du siehst, ist der Preis für das No-Kill Gewässer ist etwas höher, da hier die Chance nochmals größer ist, eine der ganz großen Marmorierten Forellen an die Leine zu bekommen :).

In beiden Abschnitten ist das Fliegenfischen ohne Widerhaken vorgeschrieben. D.h. du kannst Fliegen verwenden, die schon auf Schonhaken gebunden sind oder ansonsten den Widerhaken einfach sauber eindrücken.

Achtung, die Tageskarte für den No-Kill-Abschnitt C ist nur in diesen Ausgabestellen erhältlich: Tourismusverein St. Martin und St. Leonhard, Pfandleralm Bar, Gasthaus Passerbar und Brauhaus Martinerhof.

Auf der nebenstehenden Karte kannst Du Dich orientieren, siehst die unterschiedlichen Gewässerabschnitte und findest übersichtlich die Kartenausgabestellen.

Hier kannst du die kompakte Fischereiordnung der Schildhöfer Passeier als PDF ansehen und ausdrucken.
Fischereiordnung Passer

Auf den folgenden beiden Videos siehst Du Drohnen-Aufnahmen der Strecken B und C:

Passer Zone B from Schildhöfe Passeier on Vimeo.

Zone C No Kill from Schildhöfe Passeier on Vimeo.

Nachfolgend einige Eindrücke von der Gewässerstruktur im Detail (Abschnitt B, Spätsommer)

5. Guding mit Arnold Gufler – eine Emfpehlung

Arnold Gufler ist waschechter Psairer und kennt sich an seinem Heimatfluss sprichwörtlich aus wie in seiner Westentasche. Der sympathische Profi ist Südtirols einziger zertifizierter EFFA (European Fly Fishing Association) Fliegenfischer-Guide und Flycasting-Instructor. Neben dem klassischen Guiding bietet er auch Fliegenfischer-Kurse und Wurfkurse an.

Falls Du noch nie an der Passer gefischt hast und Dich nicht auf Dein Glück verlassen willst oder einfach nur Deine Technik im Urlaub etwas verfeinern möchtest, empfehlen wir Dir, Arnold zu buchen! Die Investition lohnt sich bestimmt. Hier geht’s direkt zur Seite von Arnold.

Arnold Gufler Fliegenfischer-Guide

EFFA Fliegenfischer-Guide und Flycasting-Instructor Arnold Gufler an der Passer

Kleiner Tipp: Lass dich von Arnold mal in den Pfelderer Bach mitnehmen, einem kleinen Zubringer der Passer. Er kennt die besten versteckten Hotspots dieses Bergbaches und zeigt sie dir gern. Die Tageskarte im Pfelderer Bach kostet 25 €, inkl. Entnahme von 3 Fischen.

Pfelderer Bach Fliegenfischen 1
Pfelderer Bach Fliegenfischen 2

Bilder oben: Eindrücke vom Pfelderer Bach, mit Arnold Gufler (linkes Foto)

INFOKASTEN PASSER:

Bewertung: 1/5 = mies, 5/5 = spitze

  • Land: Südtirol
  • Ort: Passeiertal
  • Gewässer: Passer
  • Schönheit Landschaft: 4/5
  • Hotelangebot: 5/5
  • Touristisches Angebot: 3/5
  • Interessante Gewässerabschnitte: Zone B und C (No-Kill)
  • Preis Tageskarte: 30 € (Zone B) bzw. 35 € (Zone C)
  • Fliegenfischersaison: 2. Sonntag im Februar bis 30. September
  • Kontakt Bewirtschafter: www.schildhoefe.com
  • Nur Fliegenfischen: ja
  • Fliegenfischen ohne Widerhaken: ja
  • Beste Techniken:
    • Nymphe (60 %)
    • Trockenfliege (30%)
    • Streamer (10 %)
  • Zielfische:
    • Marmorierte Forelle (30 %)
    • Regenbogenforelle (55 %)
    • Bachforelle (10 %)
    • Bachsaibling (5%)
  • Schwierigkeitsgrad: leicht bis schwierig, je nach Abschnitt
  • Erreichbarkeit Ort: 4/5
  • Zugänglichkeit Gewässer: 4/5
  • Wildfischbestand: 4/5
  • Fischbestand: 4/5
  • Gesamtnote: 4/5
Passer im Sommer

Anhand der Pegelmessstation des Landes Südtirols an der Passer lässt sich die aktuelle Befischbarkeit gut einschätzen. Nach Gewittern wird die Passer sehr schnell wieder befischbar (oft schon am Folgetag).

6. Einige Hotels, die für Dich als Fliegenfischer interessant sein könnten

Fliegenfischen Passer

Die Passer, ein Traumgewässer zum Fliegenfischen in Südtirol


Kommentare

Das Gewässer kann ich wärmstens empfehlen. War im Juni eine Woche dort fischen und habe dank der tollen Unterstützung des Guides Arnold Gufler viel gelernt und viel gefangen. Guiding ist bei dieser Gewaessergroesse und den vielen Hotspots sehr zu empfehlen. Armin

Armin v., 03.07.18 22:34
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Markus Heiss
Markus Heiss
Fliegenfischer
Job: Unternehmer
Hobbies: Fischen, Natur erleben, Berglauf
Durch seinen Vater schon im Kindesalter im Südtiroler Sarntal mit der Fischerei in Kontakt gekommen (natürlich als „Schwarzfischer“ wink), ist diese Leidenschaft nach der Pubertät wieder aufgeflammt, mit tollen Erfahrungen im Spinn- und Hegenefischen. Seit dem Jahr 2003 fischt Markus fast ausnahmslos nur noch mit der Fliege - so oft als möglich mit der Trockenen - und hat sein Hobby im Jahr 2008 zum Beruf gemacht, indem er diesen Shop gegründet hat und mit seiner Partnerin Petra führt. Markus ist auch sonst gerne mit seiner Familie in der Natur unterwegs und hat vor einigen Jahren den Reiz des Berglaufs für sich entdeckt.
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